Preisvergleich zur Wiesn Ist das Oktoberfest in Hannover günstiger als das Original?

Die Preise auf dem Münchner Oktoberfest lassen so manch einen Biertrinker verzweifeln. Kommen Freunde des Oktoberfests in Hannover günstiger weg?
Auf dem Oktoberfest in München kostet die Maß Bier in diesem Jahr im Schnitt 15 Euro, für manche Fahrgeschäfte werden über 10 Euro fällig. Wie schneidet das Wiesn-Imitat in Hannover im Vergleich ab? Sind die Preise auf dem größten Oktoberfest in Norddeutschland genauso hoch wie auf dem Original in Bayern? t-online vergleicht die Preise.
Eintritt
Weder für das Oktoberfest in München, noch für jenes in Hannover wird Eintritt erhoben. Nur, wer in München auf die "Oide Wiesn" – ein historisches Oktoberfest mit nostalgischen Fahrgeschäften und Buden – möchte, muss vier Euro bezahlen.
Getränkepreise
Die Bierpreise steigen auf dem Oktoberfest seit Jahren. 2025 kostet eine Maß in den Festzelten zwischen 14,50 und 15,80 Euro. Auf dem Schützenplatz in Hannover ist es hingegen günstiger: In der Festhalle Marris kostet ein Liter Bier 14,30 Euro, in der Festhalle Ahrend 12 Euro. An den Ständen wird ein halber Liter Bier, also eine halbe Maß, in der Regel für 6 Euro ausgeschenkt.
Alkoholfreie Getränke kosten in München im Paulaner Festzelt 6,70 Euro je halber Liter. In den Festzelten in Hannover werden Softgetränke in 0,2-Liter-Gläsern zu 3 Euro ausgeschenkt – ein halber Liter kostet dort also 7,50 Euro und damit mehr als auf dem Oktoberfest in München.
Anders sieht es bei Wasser aus: Während eine 0,75-Liter-Flasche Mineralwasser im Paulaner Festzelt 12,70 Euro kostet, werden in Hannover hochgerechnet 9 Euro fällig (0,25-Liter-Flasche für 3 Euro).
Lüttje Lage sucht man in München vergebens, in Hannover gehört das Mischgetränk aus obergärigem Schankbier und Kornbrand aber zu jedem Volksfest dazu. Die lokale Spezialität ist auf dem Oktoberfest in diesem Jahr für 2 Euro zu haben, zehn beziehungsweise elf Stück kosten je nach Festzelt und Stand 15 oder 16 Euro.
Preise für Speisen
Bei den Speisen, die es in den Festzelten gibt, werden die Preisunterschiede zwischen den beiden Städten deutlich: In München kostet ein halbes Hendl in manchen Zelten 17,50 Euro, in anderen sogar 24,50 Euro. In Hannover werden in der Festhalle Marris 13,50 Euro verlangt.
Eine halbe Schweinshaxe schlägt im Münchner Bräurosl-Zelt mit 24,90 Euro zu Buche, bei Marris in Hannover ist die Schweinshaxe für 21 Euro zu haben. Käsespätzle kosten dort 13,50 Euro, in Bayern sieben Euro mehr. Für eine Brezel müssen in Hannover 4,50 Euro hingelegt werden, in den Münchner Zelten werden zwischen 5 und 7 Euro fällig.
An den Ständen auf dem Rummel sind viele Preise hingegen mindestens ähnlich. Lángos mit Paprika und Knoblauch kostet in München zum Beispiel 6 Euro, in Hannover ist Lángos mit Knoblauchöl für 5 Euro zu haben, mit Schmand und Käse für 6 Euro. Eine kleine Portion Pommes kostet an beiden Orten rund 5 Euro.
Auch bei den süßen Speisen werden Gäste an beiden Orten ähnlich viel Geld los. Schokoerdbeeren kosten in Hannover je nach Stand etwa 6 Euro (München: 6,50 Euro), gebrannte Mandeln (300 Gramm) je nach Stand 10 oder 12 Euro (genauso in München). Sparen kann, wer Crêpes mag: In Hannover ist die süße Variante zwischen 3 und 5 Euro zu haben, in München kostet sie zwischen 4,50 und 7 Euro.
- Oktoberfest Hannover: Öffnungszeiten, Programm, Bierpreise
Preise für Fahrgeschäfte
Bei Karussells und Laufgeschäften sind die Preisunterschiede deutlicher. Das teuerste Fahrgeschäft in München (Olympia-Looping) kostet 14 Euro, in Hannover ist der Höchstpreis halb so hoch.
Bei vergleichbaren Fahrgeschäften müssen Besucher in München oftmals zumindest 50 Cent oder einen Euro mehr bezahlen. Etwa beim Teufelsrad oder dem Hupferl in der bayerischen Landeshauptstadt. Dort drehen sich Mutige für 5 Euro im Kreis. In Hannover steht man sich mit dem Hip-Hop-Jumper eine ähnliche Rundbank. 4,50 Euro kostet dort eine Fahrt. Auch das Autoscooterfahren ist hier 50 Cent günstiger.
Für eine Runde im Break Dancer in München werden 6 Euro gefordert – in Hannover kosten ähnliche Karussells (Break Dance und Shaker) nur 5 Euro. Dosenwerfen ist hier ebenfalls rund einen Euro günstiger.
Größere Unterschiede gibt es bei den Geisterbahnen. Sie kosten in München 6 bis 8 Euro, in Hannover kostet eine Fahrt in der Geisterbahn namens Ghost 5 Euro. Die Riesenräder beider Städte sind rund 50 Meter hoch. Allerdings zahlen Mitfahrer im Süden dafür 11 Euro (Kinder: 4 Euro), im Norden 7 Euro (Kinder: 4 Euro).
Adrenalinjunkies dürften auf beiden Festen auf ihre Kosten kommen. In Hannover etwa im Fahrgeschäft Space X. An zwei Enden eines langen Pendels wirbeln sie mit 130 Kilometern pro Stunde in bis zu 45 Metern Höhe durch die Luft, die Sitze machen zudem Überschläge. Die Fahrt kostet hier 7 Euro. In München gibt es mit dem XXL Racer ein ähnliches Fahrgeschäft. Es kostet 11 Euro pro Person. Gekreischt wird vermutlich ähnlich laut.
Preise für Mitbringsel
Wer seinen Liebsten ein Lebkuchenherz spendieren möchte, kommt in Hannover ebenfalls günstiger weg: In der Mini-Version sind sie hier für 4 Euro zu haben, in der kleinen für 4,50 oder 5 Euro. In Bayern kostet es noch einen Euro mehr.
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Preise auf dem Oktoberfest in Hannover insgesamt niedriger als in München. Allerdings ist die niedersächsische Ausgabe auch deutlich kleiner als in Bayern – und eben nicht das Original.
Während in München vor der Pandemie bis zu 400.000 Menschen pro Tag auf dem 34,5 Hektar großen Areal unterwegs waren, lockt der 10 Hektar große Schützenplatz 600.000 Menschen während der gesamten Laufzeit an. In München gibt es 14 große und 20 kleine Festzelte, in Hannover stehen nur zwei.
- Besuch auf dem Oktoberfest Hannover
- paulanerfestzelt.de: Unsere Speisen- und Getränkekarte
- braeurosl.de: Speisekarte – Oktoberfest
- oktoberfest.de: Oktoberfest: Das kostet eine Maß Wiesnbier
- wiesnkini.de: Attraktionen
- Weitere t-online-Artikel



