Kleines Fest Hannover: Stadt schlägt Desimo als neuen Intendanten vor

"Ich trau mich da ran"

Kleines Fest: Desimo soll neuer Intendant werden

Das Kleine Fest in Hannover braucht eine neue künstlerische Leitung. Die Stadtverwaltung präsentierte am Mittwoch ihren Vorschlag für die Neubesetzung.

Anfang September war klar: Casper de Vries wird nicht länger als künstlerischer Leiter vom Kleinen Fest im Großen Garten tätig sein. Die Stadtverwaltung habe in den Verhandlungen über eine mögliche Verlängerung keine Einigung mit ihm erzielt, hieß es.

Rund einen Monat später stellt sie nun den potenziellen Nachfolger vor: Detlef Simon, der unter dem Künstlername Desimo bekannt ist, soll die Ausgabe 2026 als Intendant begleiten. Die politischen Gremien müssen dieser Neubesetzung noch zustimmen. Dann wird der 59-Jährige seine neue Rolle zum 1. November aufnehmen. Der Vertrag soll über drei Jahre geschlossen werden.

Desimo: "Ein dickes Brett"

Der gebürtige Hannoveraner ist Moderator, Entertainer, Comedian und Zauberer. Er betreibt seit 2002 mit seinem Spezial Club eine regelmäßige Veranstaltungsreihe in Hannover mit Comedy, Kabarett und Mix-Shows. Zudem spielt er eigene Soloprogramme bundesweit in Kleinkunsttheatern. 1994 wurde er Weltmeister der "Comedy-Magic" mit seinem damaligen Trio Plebsbüttel Comedy, 2019 wurde er als "Magier des Jahres" geehrt.

Als Künstler stand Desimo auch bei zahlreichen Ausgaben des Kleinen Festes auf der Bühne. Vor der neuen Aufgabe habe er dennoch "wahnsinnigen Respekt", sagte er bei einer Pressekonferenz. Die künstlerische Leitung sei "ein dickes Brett". Die Aufgabe werde sicher anstrengend, aber: "Ich trau mich da ran."

Kleines Fest: Viel Kritik an Vorgänger de Vries

Sein Vorgänger Casper de Vries war für die Ausgaben des Kleinkunstfestivals in den Jahren 2024 und 2025 verantwortlich. Er hatte das Kleinkunstfestival vom Erfinder und langjährigen Leiter Harald Böhlmann übernommen. Für die Ausgabe 2024 musste de Vries viel Kritik der Besucher einstecken. Mit de Vries' Übernahme hatte es aber auch neue Vorgaben der Stadt gegeben, an die er sich halten musste – etwa dass der vordere Bereich des Gartens nicht mehr bespielt werden durfte.

Seit 1986 haben rund 1,6 Millionen Menschen das Kleinkunstfestival besucht. 2025 war es zum ersten Mal nicht ausverkauft; es waren nur rund 70 Prozent der Tickets verkauft worden.