Region Hannover: Verbot von Nazi-Codes auf Autokennzeichnen gefordert

Grünen-Vorstoß

Diese Kennzeichen in der Region Hannover sollen verboten werden

Rund 800.000 Fahrzeuge sind in der Region Hannover registriert, und sie alle tragen Kennzeichen. Einige könnten bald verboten werden, geht es nach den Grünen.

Rechtsextremisten nutzen Zahlen- und Buchstabenkombinationen, um ihre Gesinnung zu zeigen – auch auf Autokennzeichen. In der Region Hannover wollen die Grünen das nicht länger hinnehmen: In einem Antrag fordern sie, dass künftig keine Nummernschilder mehr vergeben werden, die als rechtsextreme Codes verstanden werden können.

Konkret sollen Kombinationen wie 88 („Heil Hitler“) oder 1933 – das Jahr von Hitlers Machtübernahme – bei der Kfz-Vergabe gesperrt werden. Solche Kennzeichen würden laut Verwaltung bislang "immer wieder beantragt". Die Grünen-Fraktion hatte dazu bereits 2024 eine Anfrage in der Regionsversammlung gestellt, jetzt folgte der konkrete Antrag.

Grüne fordern Verwaltung zum Handeln auf – Ausgang offen

Mit dem Antrag wird die Verwaltung aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Kfz-Zulassungsstelle künftig keine entsprechenden Nummern mehr vergibt. Als Grundlage soll ein Bericht des niedersächsischen Verfassungsschutzes dienen, der Buchstaben- und Zahlenkombinationen auflistet, die in rechtsextremen Kreisen verwendet werden.

Rechtsextremisten greifen häufig auf Codes und Symbole zurück, um Gleichgesinnte zu erkennen und ihre Haltung nach außen zu tragen. Da Nazi-Symbole in Deutschland verboten sind, nutzen sie Ersatzzeichen – etwa auf Kleidung oder Kfz-Kennzeichen. Nicht jedes verdächtig wirkende Nummernschild ist jedoch politisch motiviert, betont der Niedersächsische Verfassungsschutz: Oft stehen die Buchstaben oder Zahlen zufällig für Initialen oder Geburtsdaten.

In der Kombination aus "bestimmten Buchstaben, Zahlen und den jeweiligen Fahrzeughaltern" ergebe sich ein Gesamtbild, das zu prüfen sei, ergänzt der Verfassungsschutz.