Krankschreibung in Niedersachsen "Nicht von dieser Welt": Arbeitgeber kritisieren Vorschlag

Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall kritisiert den Vorschlag, Krankschreibungen erst ab dem vierten oder fünften Tag zu verlangen. Verbandschef Volker Schmidt warnt vor Missbrauch.
Niedersächsische Arbeitgeber haben den Vorschlag für spätere Krankschreibungen mit deutlichen Worten zurückgewiesen. Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall bezeichnete die Initiative als "absolut indiskutabel" und "nicht von dieser Welt". Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte am Wochenende vorgeschlagen, Arbeitnehmer erst ab dem vierten oder fünften Krankheitstag zum Arzt zu schicken.
Verbandschef Volker Schmidt kritisiert die Pläne scharf: "Dies sind keine Beiträge zur Verringerung des viel zu hohen Krankenstandes in unseren Betrieben, im Gegenteil, sie leisten dem Missbrauch weiteren Vorschub." Auch der Plan, Arbeitgebern das Recht auf vorzeitige Krankschreibungen in begründeten Fällen zu nehmen, sei völlig inakzeptabel.
Schmidt: Blaumachen dürfe nicht leichter gemacht werden
Schmidt fordert stattdessen eine Senkung "der viel zu hohen Lohnnebenkosten" angesichts der aktuellen Wirtschaftslage. Dazu zähle auch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Unter "dem Deckmantel von Entbürokratisierung" dürfe dem Blaumachen nicht weiterer Vorschub geleistet werden.
Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, hatte die Initiative mit einer möglichen Entlastung des Gesundheitssystems begründet. Eine Reaktion auf die Kritik der niedersächsischen Arbeitgeber steht noch aus.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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